Die Schule: Förderschule Zirchow
Das Ziel: Kurzfristig:Präsentation einer eigenen kleinen Theaterproduktion vor den Sommerferien 2019 // Langfristig: Etablierung der Theater AG an der Schule
Die Gruppe: Leitung: Lars Freymuth (Sozialarbeiter) // Teilnehmer*innen: 10 Schüler*innen im Alter von 10 bis 18 Jahren
Die Erwartungen: Die Theater AG ist ganz neu und vereint Schüler*innen unterschiedlichen Alters und Behinderungsgrads. Ich freue mich auf die Ideen der Gruppe sowie auf deren Mut sich auf neue Erfahrungen einzulassen.


Besuch 1: Februar 2019

Die von Lars Freymuth geleitete Gruppe ist ganz neu und schnuppert in dieser Zusammensetzung zum ersten Mal Theaterluft. Sie besteht aus Schüler*innen unterschiedlicher Klassen sowie geistiger Behinderungsgrade.

Bei meinem ersten Besuch steht bereits die Grundidee des Stücks! Sogar die ersten Szenen hat die Truppe schon  improvisiert! Ich bin begeistert von soviel Motivation. Die Geschichte dreht sich um Mobbing in der Schule – und die Erkenntnis, dass Mobber oft Täter und Opfer zugleich sind.


Besuch 2: März 2019

Geschichte und Szenen sind zuende gedacht – jetzt geht es ans Rollen verteilen. Und dann: Rauf auf die Bühne! Szenen werden ausprobiert und für gut befunden oder noch nachgebessert. Die Gruppe versucht sich untereinander durch Lob oder Verbesserungsvorschläge zu unterstützen.


Besuch 3: April 2019

Wie präsentieren wir unser Stück? Das fragt sich die Gruppe gerade. Außerdem machen sich die unmittelbar vor der Tür stehenden Osterferien bemerkbar: Die Kids sind ziemlich geschafft vom Schulalltag. Die Proben fallen ihnen heute schwer – lieber würden sie am laufenden Band neue Geschichten erfinden… 😉 Supergut: Es wurden bereits Bühnenbilder angefertigt und Requisiten besorgt.

Besuch 4: Mai 2019

Die Energie ist zurück! Motiviert geht die Gruppe bei meinem Besuch in die Proben – und die Fortschritte sind überdeutlich: Bühnenabläufe sind gefestigt, Texte sind klar. Lars Freymuth und die Kids haben sich zudem auf eine Präsentationsart geeinigt: Es wird eine Filmvorführung des fertigen Stücks geben. Zu diesem Zwecke zeichnet Lars die einzelnen Szenen mit der Kamera auf und wird sie dann zusammen mit der Gruppe editieren. Denn live präsentieren, vor einem größeren Publikum aus Eltern, Mitschüler*innen und Schulpersonal – das packt die Truppe noch nicht.

Sobald Druck auftaucht oder die Konzentration durch andere äußere Einflüsse gestört wird, werden die Schotten dicht gemacht. Ihr Stück als Film – das ist für die Gruppe eben kein Stressfaktor, sondern ein Erfolgserlebnis. Lars Freymuth schätzt, dass die Gruppe in einem Jahr so weit sein könnte, sich auch live auf der Bühne zu präsentieren. Für ihn ist jetzt schon der eigentliche Gewinn des THEATERSTARTER-Projekts, dass sehr unterschiedliche, nicht ganz alltägliche Kids in gemeinsamer Arbeit zusammengefunden haben – und einige von ihnen sich endlich trauen, in der Gruppe zu sprechen und sich Gehör zu verschaffen.

Besuch 5: Juni 2019

Showtime! Lars Freymuth und die Gruppe haben tatsächlich alle Szenen abgedreht und gemeinsam geschnitten. Zur Filmpräsentation ist nur die Hälfte der Gruppe anwesend: Der Rest ist auf Klassenfahrt – wie die Hälfte der Schule. So ist es ein kleines Grüppchen aus verbliebenen Schüler*innen, die in den Genuss der Filmpräsentation kommt – schön gemütlich in Sitzsäcke gekuschelt, während Brause und Chips die Runde machen.

Die Geschichte rund um Mobbing in der Schule findet auf der Leinwand derweil zu einem positiven Ende: Die Gemobbten kommen den Mobbern zu Hilfe, Verletzungen werden offen gelegt, Zusammenhalt neu entdeckt. Und Bianca aka „Leonie“ hat das sehr passende Schlusswort: „ Wir reden jetzt miteinander statt übereinander.“

Nach den Sommerferien soll es mit der Theaterarbeit weitergehen: Lars Freymuth übergibt die Gruppenleitung einer engagierten Kollegin, die Gruppe will teils weitermachen, aber auch Abgänge durch neue, neugierige Teilnehmer*innen ersetzen. Ich finde: Toll! Und wünsche: Toi, toi, toi!

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